EMOTIONS WANT TO BE IN MOTION

Hallo, so schön, dass du da bist!

Fühlst du dich verbunden mit dir und deinen Emotionen? Kannst du sie „benennen“, wenn du in dich hineinspürst? Tatsächlich ist das oftmals gar nicht so leicht. Gefühle wie Freude, Angst, Wut oder Scham können sich subtil oder intensiv zeigen – und manchmal wissen wir gar nicht, was genau wir fühlen.

Emotionen sind in der Öffentlichkeit weitestgehend unerwünscht – wir verlernen immer mehr den Umgang mit und den Kontakt zu ihnen. Doch das Unterdrücken von Gefühlen führt zu körperlichen und seelischen Krankheiten. 🚫💭

Wir kategorisieren Gefühle in „gut“ und „schlecht“ ein, und die „schlechten“ würden viele gerne „outsourcen“. Doch so einfach ist das nicht. Irgendwann bahnen sich unterdrückte Gefühle den Weg an die Oberfläche, auf die eine oder andere Art.

Carl R. Rogers (* 1902; † 1987), ein amerikanischer Psychologe und Psychotherapeut, sagte bereits:
„Es geht nicht darum, die Gefühle aus dem Kopf zu bekommen oder sie darin zu verstecken, sondern darum, sie mit Akzeptanz zu durchleben.“ 💡

Bestimmt kennst du das: Wenn du beispielsweise Traurigkeit in einem geschützten Rahmen einfach mal zulässt und dir erlaubst zu weinen, fühlst du dich danach meist erleichtert und besser – als ob die Tränen deine „Seele gereinigt“ hätten. Traurigkeit ist keine Schwäche. Sich zu erlauben zu weinen, ist stark. 🌧️➡️☀️

Wie Emotionen durch den Körper sprechen
Manchmal können wir unsere Emotionen nicht sofort benennen, weil sie sich erst über den Körper bemerkbar machen. Vielleicht spürst du einen Kloß im Hals, wenn du traurig bist, oder eine Enge in der Brust bei Angst. Bei Wut zeigen sich oft kribbelnde Hände oder ein Anstieg der Körpertemperatur. Indem du diese körperlichen Signale beobachtest, kannst du lernen, deine Emotionen besser zu verstehen.

Wichtig dabei: Gefühle wollen fließen und gesehen werden, aber es ist ebenso essenziell, sich nicht in ihnen zu verlieren. Wenn du merkst, dass du dich in Grübeleien oder in eine negative Spirale hineinsteigerst, versuche, dich sanft zurückzuholen.

Eine bewährte Methode ist, den Fokus auf deinen Atem oder auf deine körperlichen Empfindungen zu lenken. Sag dir selbst: „Ich fühle gerade [Gefühl], aber ich bin mehr als dieses Gefühl. Es darf da sein, und ich lasse es auch wieder ziehen.“

Das hilft dir, in der Rolle des Beobachters zu bleiben, anstatt von der Emotion überwältigt zu werden.

Auch vermeintlich „negative Gefühle“ haben ihre Aufgabe
Ängste wollen dich oft einfach nur beschützen. Ich bin zum Beispiel immer nervös vor Präsentationen oder kurz bevor ich anfange, Yoga zu unterrichten. Ich versuche mir jetzt vorher etwas Zeit zu nehmen, dieses Gefühl zu beobachten, neugierig zu sein, wie es sich in meinem Körper anfühlt, die Angst an die Hand zu nehmen und tief zu atmen. 🌬️Du kannst sogar mit dem Gefühl in Kontakt treten, indem du zu dir selbst sagst:

„Danke, liebe Angst, dass du mich schützen möchtest. Du befürchtest, dass ich mich blamiere, indem ich mich vielleicht verspreche. Aber ich bin ein Mensch, die Zuhörenden/Teilnehmenden auch. Niemand wird mich auslachen. Und selbst wenn, sagt das mehr über die anderen aus als über mich.“

Auch Wut ist ein wichtiges Gefühl, das uns zeigt, wenn jemand unsere Grenzen überschritten hat. 🚧 Das bedeutet natürlich nicht, der Wut unkontrolliert freien Lauf zu lassen. Aber auch die Wut sollte durch deinen Körper fließen dürfen. Beobachte die Wut IN dir, anstatt sie zu unterdrücken oder nach außen zu lassen – meist dauert das gar nicht so lange und wenn du sie nicht weiter anfachst, verabschiedet sie sich schnell wieder.

Wie du Wut kanalisieren kannst
Falls die Wut zu stark wird, helfen manchmal einfache körperliche Aktivitäten wie Spazierengehen, bewusstes Atmen oder kreativer Ausdruck, etwa Schreiben oder Zeichnen. Danach kannst du überlegen, wie du die Grenzüberschreitung verbalisieren möchtest – und ob du das möchtest. Oftmals ist es besser, wenn wir uns ein wenig Zeit zum Nachdenken geben.

Und was uns allen hilft: Sich mit anderen auszutauschen. „We are all in this together.“ 🤝

Übung: Verbinde dich mit deinen Emotionen
Nimm dir, wenn du kannst, kurz einige tiefe Atemzüge Zeit und frage dich ganz ehrlich:
„Wie geht es mir gerade?“ 🪞
Spüre in dich hinein, welche Antworten in Form von Gedanken und/oder körperlichen Empfindungen aufkommen. Versuche, nicht zu kategorisieren, sondern nur wahrzunehmen. Wenn du möchtest, schließe gerne deine Augen oder entspanne die Augen und schaue mit „leerem Blick“ in den Raum. 🧘‍♀️

Diese Übung kannst du auch länger praktizieren und sie zu einer Meditationspraxis ausbauen. Aber auch ein kurzer „Check-in“-Moment im Laufe des Tages hilft dir, dich mit dir selbst und deinen Gefühlen zu verbinden. 🌟

Reflexionsfragen für dich

  • Wann habe ich das letzte Mal meine Gefühle bewusst wahrgenommen? 🪞
  • Gibt es eine Emotion, die mir schwerfällt zuzulassen? 🤔
  • Wie kann ich meinen Umgang mit meinen Gefühlen achtsamer gestalten? 🌿

Ein Gedanke zum Schluss: Gefühle sind wie Gäste, empfange sie und kümmere dich um sie, schneke ihnen Aufmerksamkeit und Liebe, aber verabschiede sie auch wieder höflich.

Talia Sutra, one of my favorite yoga teachers, once said in an interview: „You have to accept yourself, there is no other trick. Soften into the feeling of pain, darkness, sorrow, etc. Hold it like a baby and rock it back and forth. When it’s loved, it is released. Love itself is the release.“ (dt. „Du musst dich selbst akzeptieren, es gibt keinen anderen Trick. Lass das Gefühl von Schmerz, Dunkelheit, Trauer usw. zu. Nimm es wie ein Baby in den Arm und wiege es hin und her. Wenn es geliebt wird, löst es sich. Liebe selbst ist die Befreieung.“)

Deine Nina

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